Bauherr: Vermögen und Bau Baden-Württemberg
Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim /
Hahn Schickard Gesellschaft für angewandte Forschung e.V.
Bearbeitung: 2018 – 2021
Fotos: Roland Halbe, Stuttgart und Egger Kolb Architekten
Das Institut für Mikrointegration (IFM) der Universität Stuttgart und Hahn Schickard Stuttgart sind in Personalunion miteinander verbunden. Untergebracht sind beide Institute auf dem Campus Vaihingen im Allmandring 9B. Hahn Schickard wächst dauerhaft, dadurch wurden neue Büroarbeitsplätze benötigt. Diese wurde im Zuge einer Aufstockung des bestehenden Gebäudes realisiert. Die Nutzfläche wird dadurch um ca. 437qm Büronutzfläche erweitert. Grundlage für den Entwurf von Egger Kolb Architekten ist der Vorentwurf des Universitätsbauamtes Stuttgart und Hohenheim und die statische Voruntersuchung des Büro MSIng. Der Grundriss des zweiten Obergeschosses wird im Wesentlichen fortgeführt, im neuen 3.OG wurden die Stahlbetonwände in derselben Lage und Dimension errichtet. Anstelle der Stahlbetonstützen der Bestandsstockwerke wurde jedoch eine Tragkonstruktion aus rechteckigen Stahlstützen errichtet. Da die Bestandskonstruktion nur bis zu einem gewissen Grad in der Lage war zusätzliche Lasten aufzunehmen, fiel die Entscheidung zugunsten einer leichteren Brettstapeldecke, die auf einer Stahlträgerkonstruktion aufliegt. Die Aufstockung hebt sich optisch kaum vom Bestand ab, die Pfosten-Riegel-Fassade wurde einfach nach oben erweitert. Auch der Innenausbau orientiert sich am Bestand. Die Räume wirken durch die reduzierte Gestaltung und die Sichtbarkeit der verwendeten Materialien Beton und Stahl, ergänzt um den warmen Holzton der Brettstapeldecke. Installationen wurden im Werkstattcharakter offen montiert, die Wände blieben unverputzt. Die farbige Gestaltung durch den Künstler Harald F. Müller führt in den Treppenhäusern und Fluren die bereits vorhandenen Farben aus den unteren Geschossen fort, in den Zimmern ist jeweils eine Farbe vorherrschend. Besondere Anforderungen an den Schallschutz erfüllt die Decke zwischen 3.OG und der darüber liegenden neuen Technikzentrale, da die Schall-Emissionen der Lüftungsaggregate die Büroarbeitsplätze darunter nicht beeinträchtigen dürfen. Die Durchführung der Baumaßnahme bei laufendem Betrieb mit dem unterbrechungsfreien Umbau der Technikzentrale auf das neue Dach stellte eine der größten Herausforderungen dar.