Bauherr: Stiftung Froehlich
Bearbeitung: 2018 -2024
Architektur: Gabriele Glöckler Freie Architektin BDA
Planung und Realisierung:
Gabriele Glöckler in Kooperation mit
Egger Kolb Freie Architekten PartGmbB
Fotos: Edmund Sumner, Bild 1-8
Jürgen Pollak, Bild 9-11
Die Sammlung der Stiftung Froehlich in Leinfelden-Echterdingen umfasst mehr als 350 Werke zeitgenössischer Kunst der international bedeutendsten KünstlerInnen. Der Sammler möchte seine Bilder der Öffentlichkeit zugänglich machen und Raum bieten für Veranstaltungen wie Vorträge, Seminare u.a. Gleichzeitig haben die Kunstwerke aufwändige konservatorische Ansprüche an Klima, Licht und Schutz. Der Neubau des Depotgebäudes schließt direkt an das 2009 fertig gestellte Bestandsgebäude der Stiftung an (Architektur Gabriele Glöckler).
Durch die einzigartige Form des Daches und den Kontrast zweier unterschiedlicher Baukörper, die übereinander liegen, wird das Schaudepot zum Mittelpunkt und optischen Anziehungspunkt des Quartiers.
Um den verschiedensten Anforderungen einer Depotpräsentation von Kunst gerecht zu werden, sind im EG und UG introvertierte, geschlossene Räume ohne Tageslicht entstanden. Hier werden die Kunstwerke in Petersburger Hängung an Sichtbetonwänden präsentiert. Die Formensprache des EG als fensterloser Betonkubus orientiert sich an der umgebenden Bebauung. Die Verbindung zum bestehenden Stiftungsgebäude ist als verglaste Halle gestaltet. Von dort führt eine Freitreppe hinauf in einen rundum verglasten Baukörper mit Forum und Konferenzraum. Das darüber schwebende, frei geformte Dach verbindet durch seine organische Form das Gebäude mit den Freianlagen.
Trotz hohem Energiebedarf für die Erhaltung der konservatorischen Klima- und Lichtbedingungen ist das Gebäude ein ”Selbstversorger”. Geothermie und Photovoltaik produzieren ausreichend Energie. Die kompakte Bauform mit der hoch gedämmten Gebäudehülle hat zudem ein gutes A/V-Verhältnis.
Die Gestaltung der Freianlagen ist maßgeblich bestimmt durch die mit einer Steinschüttung eingefasste Retentionsmulde. Einem Bach ähnlich schlängelt sich der Zulauf durch die extensive Blumenwiese mit einem hohen Anteil an heimischen Kräutern und Wildblumen. Die freiwachsende Hecke zum Nachbargrundstück besteht gemäß Bebauungsplan aus heimischen Wildgehölzen. So ist zum einen für ausreichend Versickerungsfläche für das gesamte auf dem Grundstück anfallende Oberflächenwasser gesorgt. Zum anderen bieten die Freianlagen einen vielfältigen Lebensraum und ein großes Nahrungsangebot für Insekten, Vögel und Kleintiere.